Wenn das Handgelenk SOS funkt: Sicherheits-Maximum auf allen Wegen
DRK-Mobilruf: Intelligente Smartwatch als festnetzunabhängige Ergänzung zum DRK-Hausnotruf Mit steigendem Alter nimmt die Sturzgefahr zu. Ohne schnelle Hilfe können Stürze zu schlimmen Folgeschäden führen, wie dem Verlust der Selbstständigkeit. Doch auch im Falle anderer medizinischer Notfälle bei Alleinlebenden kann rasche Hilfe vor schweren Folgeschäden schützen. Das DRK-Hausnotrufsystem leistet hier seit vielen Jahren wertvolle, oft lebensrettende Hilfe. Dieses bewährte System der „Hilfe auf Knopfdruck“ wird es auch in Zukunft geben, es wurde aber mit dem „DRK-Mobilruf“ weitergedacht, wenn es sein muss bis an die Nordsee…
Der „rote Knopf“ des Hausnotrufsystems des Deutschen Roten Kreuzes bewährt sich seit vielen Jahren und bietet den Teilnehmern Sicherheit und Selbstständigkeit, auch ermöglicht es ein längeres Wohnen im eigenen zuhause. Dieses System, das bereits in mehr als 2700 Haushalten im Hochtaunuskreis installiert ist, wurde jetzt weitergedacht, in gewisser Hinsicht sogar fast grenzenlos. Ist das tradierte Hausnotrufsystem von seiner festnetzbasierten Funkreichweite her auf das Haus, maximal den dieses umgebenden Garten beschränkt, können Hilferufe ab sofort auch über den in einer Smartwatch mit einer SIM-Karte verbauten DRK-Mobilruf abgesetzt werden, deutschlandweit. „Ein Knopfdruck reicht, und die Sprechverbindung mit der DRK-Notrufleitstelle in Wiesbaden ist hergestellt, selbst wenn der Notfall im Urlaub auf Helgoland eintritt, dann wird der Anruf an die nächstgelegene Notrufzentrale weitergeschaltet“, erläutert Julian Wehe, beim DRK-Kreisverband für den Mobilruf zuständig. Doch auch wenn der Patient nicht mehr sprechfähig sein sollte oder den Unfallort mangels Ortskenntnis nicht zu beschreiben in der Lage ist, kann sein Aufenthaltsort auch ohne sein Zutun über Satellit punktgenau geortet werden. Wehe wird der interessierten Öffentlichkeit den DRK-Mobilruf erstmals bei der Gesundheitsmesse am 12. April, 10 bis 17 Uhr im Köpperner Forum, vorstellen und die diversen Funktionen des Systems anhand einer Präsentation erläutern. David Effertz Vertriebsleiter, beim DRK-Kreisverband, sieht im DRK-Mobilruf nicht nur eine moderne Hausnotruf-Alternative für bewegungsfreudige, aktive Senioren, sondern auch eine ideale Ergänzung für den Hausnotruf: „Die Uhr ist zwar spritzwassergeschützt und damit allwettertauglich, beim Duschen jedoch sollte sie abgelegt werden. Hier kommt dann der Handsender des traditionellen Hausnotrufs zum Einsatz, der ist nämlich wasserdicht und sorgt somit für eine geschlossene Rettungskette.“ Ein weiterer Vorteil des kombinierten Einsatzes beider Systeme liegt darin, dass bei Ehepaaren beide Partner unabhängig voneinander im Notfall Hilfe rufen können.
Stellvertretender DRK-Geschäftsführer Sebastian Fischer ist froh, im Hochtaunuskreis das „Sicherheits-Maximum auf allen Wegen“ anbieten zu können, „Mobilität und Sicherheit gehören zusammen, auch im Alter. Der Mobilruf bietet nicht nur moderne Kommunikationstechnik, sondern auch professionelles Notfallmanagement nach neuestem Standard“, so Fischer.
Das System erlaubt eine punktgenaue Satelliten-Ortung des Gerätes und stellt auf Knopfdruck den Anschluss an ein professionelles 24-Stunden-Notfallmanagement in der DRK-Notrufzentrale her, sodass schnellstmöglich Hilfe geleistet werden kann. Träger der Smartwatch müssen einmal am Tag ein Lebenszeichen ins System senden. Bleibt dieses aus oder werden keine Puls- oder Blutdruckwerte angezeigt, setzt sich die Hilfeleistungskette in Bewegung und es wird aktiv versucht, Kontakt mit der Person aufzunehmen. Wenn nur vergessen wurde, den Akku aufzuladen, ist alles in Ordnung, ansonsten wird die Wohnung unverzüglich angefahren und mit dem hinterlegten Schlüssel geöffnet.
Das optisch kaum von einer normalen Smartwatch zu unterscheidendes Gerät ist in der Lage, nicht nur die Zeit anzuzeigen, es zählt auch Schritte, misst Blutdruck, Puls, Blutsauerstoff und sogar Fieber. In der Vorbereitung ist ein weiteres Tool, mit dem für Menschen mit mittlerer Demenz über ein so genanntes Geofencing-System eine Bewegungszone definiert werden kann. Wird diese Zone verlassen, löst das System einen Alarm aus. Ein als Extra erhältliches abschließbares Armband verhindert zudem, dass die Uhr unbeabsichtigt abgelegt wird.
Das DRK-Mobilruf-System ist modular aufgebaut. So gibt es neben der mit zahlreichen Features ausgestatteten Smartwatch für monatlich 71,90 Euro noch ein weiteres mobiles Gerät fürs Handgelenk ohne Uhrenfunktion für monatlich 61,90 Euro, mit dem per Knopfdruck auch Hilfe gerufen und mit der Leitstelle kommuniziert, aber auch ein Familienmitglied über den Notfall informiert werden kann. Für beide Geräte gibt es bei Vorliegen eines Pflegegrades monatlich 25 Euro Kassenzuschuss.
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Wenn das Handgelenk SOS funkt, setzt sich standort- und festnetzunabhängig eine professionelle Hilfeleistungskette in Bewegung. Foto: DRK-Pressestelle
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Julian Wehe, Verantwortlicher beim DRK-Kreisverband für den „Mobilruf“, stellt den neuen DRK-Mobilruf bei der Gesundheitsmesse in Friedrichsdorf vor. Bild: DRK-Pressestelle