Viele schöne Erinnerungen an die Seniorengymnastik beim DRK
Dagmar Dörhöfer-Sünder Seniorenbetreuerin des DRK geht bald in den Ruhestand Senioren, die körperlich fit sind, haben mehr vom Lebensabend und können länger selbstbestimmt in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben. Über viele Jahre hat Dagmar Dörhöfer-Sünder mit verschiedenen Bewegungsangeboten dafür gesorgt Menschen geistig und körperlich fit zu halten. Nun geht sie in Pension, was sie aber nicht davon abhalten wird, einige ihrer Klienten weiter zu betreuen.
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Gymnastik hält fit und gesund, fördert Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft und Balancegefühl, alles wichtig für ein weitgehend selbstbestimmtes Leben, auch im Alter. Dagmar Dörhöfer-Sünder ist gelernte Medizinisch-Technische Assistentin, als Fachfrau weiß sie das natürlich, auch wenn sie schon lange nicht mehr in ihrem erlernten Beruf tätig ist, sondern seit der Familienpause beim DRK-Kreisverband Hochtaunus als Seniorenbetreuerin arbeitet. In der DRK-Begegnungsstätte, die viele Jahre als beliebter Treffpunkt von Senior*innen aus dem gesamten Hochtaunuskreis galt, leitete sie regelmäßig Gymnastik- und Osteoporosegruppen an, organisierte eine Handarbeitsstube sowie Feste und Feiern, bewirtete Menschen beim Mittagstisch und bei Kaffeenachmittagen und unternahm Ausflüge mit Senioren in der näheren Umgebung. Mit der Coronapandemie änderte sich das Angebot in der Sozialen Arbeit des DRK Kreisverbandes und Dagmar Dörhöfer-Sünder bewegte „ihre Senior*innen“ zuerst über das Telefon mit Telegymnastik und später im Aktivierenden Hausbesuchsdienst, ein Angebot des DRK bei dem Menschen mit einer Pflegestufe regelmäßig zu Hause besucht werden um gemeinsam Gymnastik oder einen Spaziergang zu machen. Das wird sich allerdings bald ändern, denn Ende März geht die 66-Jährige in den Ruhestand, wobei sie schon jetzt weiß, dass es wohl eher ein Unruhestand werden wird. Sie werde die Hände ganz sicher nicht in den Schoß legen, auch nicht nur noch im heimischen Garten werkeln oder mit dem Fahrrad unterwegs sein. Vielmehr möchte sie gerne über die Pensionierung hinaus als Honorarkraft weiter für Bewegung in der älteren Generation sorgen und einige ihrer Klienten („Alles sehr nette und dankbare Menschen“) weiter betreuen.
„Bis die Corona-Pandemie alle Aktivitäten in unserer alten Begegnungsstätte in der Kaiser-Friedrich-Promenade lahmgelegt hat, habe ich dort regelmäßig zwei gut besuchte Gymnastikkurse geleitet. Das ging dann plötzlich nicht mehr“, erinnert sich die ausgebildete Übungsleiterin für Seniorengymnastik. Nach dem Abflauen der Pandemie wurde das System der Wohlfahrts- und Sozialarbeit des Kreisverbandes umgebaut und der Aktivierende Hausbesuchsdienst aufgenommen. Seitdem besucht Dagmar Dörhöfer-Sünder ihre rund 10 Klienten regelmäßig zuhause, um mit ihnen Seniorensport zu treiben und sie für einen Moment aus ihrer Isolation herauszuholen. Bei dieser sehr individuellen Betreuung gehe es darum, die körperliche Fitness der alten Herrschaften so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Mindestens genauso wichtig sei aber auch der mentale Effekt der persönlichen Ansprache: „Die dankbar leuchtenden Augen der Menschen zeigen mir jedes Mal aufs Neue, wie wichtig diese Besuche, für die ansonsten sich allein überlassenen Senioren sind und wie sehr sie sich darauf freuen, dass mal wieder jemand vorbeikommt.“ Über die Jahre seien da auch enge Beziehungen und Vertrauensverhältnisse gewachsen, bei denen den Übungsleitern auch sehr persönliche Dinge anvertraut werden, sagt Dagmar Dörhöfer-Sünder. Sie schildert aber auch, was es mit ihr selbst macht, wenn ein Klient eines Tages gesundheitlich so schlecht dran ist, dass keine aktivierenden Hausbesuche mehr möglich sind oder die Personen versterben. Das seien dann auch für sie Momente schmerzlicher Abschiede. Dagmar Dörhöfer-Sünder ist mit einem phänomenalen Gedächtnis gesegnet, das es ihr erlaubt, oft noch nach Jahren Angehörige früherer Klienten auf der Straße wiederzuerkennen, das sogar Telefonnummern noch abrufbar im Kopf hält, aber auch viele schöne Erinnerungen an die Zusammentreffen mit den alten Leuten und ihre oft liebenswerten Eigenheiten. An einen Fall erinnert sie sich besonders gern: Eine alte Dame war verstorben und im Gespräch mit den Hinterbliebenen war ihr damals ein kleiner Handfeger, mit dem sie immer die Krümel von der Tischdecke beseitigt hat, aufgefallen. Der Bitte, ihn als Erinnerungsstück behalten zu dürfen, sei damals freudig entsprochen worden, „wann immer wir heute verreisen, reist der kleine Besen mit, damit lässt sich am Strand prima der Sand von den Füßen fegen, dabei denke ich dann immer an die liebenswerte alte Dame…“, lacht Dagmar Dörhöfer-Sünder.
Kathrin Kiefer bedauert, dass die Kollegin ihr schon bald nicht mehr in dem kleinen Büro im ersten Stock der neuen DRK-Zentrale in der Justus-von-Liebig-Straße gegenübersitzen wird: „Ich kenne niemanden sonst, der so viel über Menschen weiß“, sagt sie. Dagmar Dörhöfer-Sünder sei eine Anpackerin, die immer sofort sehe, was zu tun ist: „Sie sagt nie, dass man dieses oder jenes mal machen müsste, sie macht es einfach.“
Der DRK-Kreisverband braucht nun Ersatz, so Dagmar Dörhöfer-Sünder überhaupt zu ersetzen ist. „Wir suchen eine Seniorengymnastik-Übungsleiterin oder einen Übungsleiter, der oder die einmal in der Woche montags ab 10 Uhr im Bürgerhaus Kirdorf eine oder zwei Gruppen betreut“, sagt Kiefer. Selbstverständlich würden die Übungsleiter vom DRK auf ihre Arbeit vorbereitet und entsprechend ausgebildet. Wer Interesse hat, kann sich an Kathrin Kiefer, Fachbereichsleitung Kinder, Jugend, Familie und Senioren, Tel. 06172-1295-240, oder K.Kieferdrk-hochtaunus.de wenden.
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Kathrin Kiefer, Fachbereichsleitung Kinder, Jugend, Familie und Senioren (li.) bedauert, dass Dagmar Dörhöfer-Sünder bald in den verdienten Ruhestand geht, begrüßt zugleich aber auch, dass sie einige ihr ans Herz gewachsene Klienten weiter im Aktivierenden Hausbesuchsdienst betreuen möchte. Foto: DRK-Pressestelle