Ein Leben auf der Überholspur
DRK-Präsident Jürgen Banzer feiert am 17. April - 70. Geburtstag – Streiflichter eines erfüllten Lebens Zeit ist ein kostbares Gut, vor allem wenn man sie eigentlich nicht hat, sie aber trotzdem immer wieder findet. Jürgen Banzer hat beim Kreisverband Hochtaunus des Deutschen Roten Kreuzes 23 Jahre lang als Vorsitzender und Präsident mit visionärem Blick für das Richtige und Notwendige an dessen Zukunft gebaut und dabei den Wert des Ehrenamtes nie aus dem Blick verloren. Auch wenn Jürgen Banzer auch ein über Jahrzehnte engagierter Stadt-, Kreis- und Landespolitiker war und teilweise immer noch ist, ist ihm das Rote Kreuz zu einer Herzensangelegenheit geworden. Am 17. April feiert der DRK-Chef seinen 70. Geburtstag.
Jürgen Banzer wird 70! Der Oberurseler Rechtsanwalt war schon vieles im Laufe seines Lebens. Als junger Mann war er in der Jungen Union in führender Position tätig, später wurde er in seiner Heimatstadt Oberursel Stadtverordneter, dann Kreistagsabgeordneter und Kreistagsvorsitzender, Landrat des Hochtaunuskreises, Landtagsabgeordneter und schließlich erst Hessischer Minister der Justiz und dann für Arbeit, Familie und Gesundheit. Dass ein einziger Mensch bei diesem prall gefüllten Leben auch noch Zeit für eine ganz persönliche Herzensangelegenheit, die weit mehr als ein Hobby ist, findet, mag verwundern. Jürgen Banzer jedenfalls hat es zuwege gebracht und dafür 2002 den Grundstein gelegt, indem er dem DRK-Kreisverband Hochtaunus beigetreten ist. Ganz freiwillig war das nicht, aber beim Roten Kreuz wurde damals ein Nachfolger für den plötzlich verstorbenen Kreisvorsitzenden Ekkehard Gries gesucht. Viel Überredungskunst der Findungskommission bedurfte es damals nicht, denn Banzer ließ sich nicht lange bitten und sagte spontan zu, sodass am 27. März 2002 auf Beschluss der Delegiertenversammlung der vakante Platz an der Vorstandsspitze neu besetzt werden konnte. Danach musste nie mehr nach einem neuen Vorsitzenden gesucht werden, denn Jürgen Banzer steht noch heute, inzwischen als Präsident, auf der Brücke des DRK, zu dem auch die Bergwacht Großer Feldberg, ein weiteres Herzensprojekt des Jubilars, gehört.
In den zurückliegenden, nunmehr 23 Jahren hat das DRK-Hochtaunus viele richtungsweisende Schritte in die eigene Zukunft unter Jürgen Banzers visionären Leitung unternommen. Bereits 2008 konnte er den unter seiner Ägide errichteten Neubau des Kaiserin-Friedrich-Hauses in Kronberg in Betrieb nehmen. Dass es ein schmucker Rundbau geworden ist, ist möglicherweise kein Zufall, denn unter Banzer, von 1991 bis 2005 Landrat, sind auch die Rundbauten des neuen Landratsamtes entstanden. Eine gewisse Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen. Die Planer und Architekten gaben sich bei Jürgen Banzer über viele Jahre förmlich die Türklinke in die Hand: 2014 wurde die neue Rettungswache am Kreiskrankenhaus gebaut, 2017 erfolgte der Umbau Walter-Schwagenscheidt-Hauses in Kronberg, 2020 der Neubau des DRK-Ortsvereins Bad Homburg. Die neue Rettungswache in Friedrichsdorf-Köppern folgte 2022. 2023 ist es gelungen, in Usingen eine Gewerbeimmobilie für den Ortsverein Usingen zu erwerben und damit den Katastrophenschutz im Usinger Land breiter aufzustellen. 2024 fiel die Entscheidung zum Neubau der Rettungswache Oberursel und der Unterkunft des Ortsvereins Oberursel im Gewerbegebiet Hammergarten. Seitdem wird dort zügig gebaut. Zeitgleich ist die Planung für eine neue Rettungswache in Neu-Anspach auf der Zielgeraden. Jürgen Banzers Blick für das Nötige und Mögliche hat zweifellos maßgeblich dazu beigetragen, dass all diese Projekte ins Werk gesetzt werden konnten. Banzer erkannte auch die absolute Notwendigkeit, dass der jahrzehntelang auf drei Standorte verteilte, einem mittelständischen Unternehmen ähnelnde Kreisverband mit all seinen Abteilungen unter einem Dach zusammengeführt werden musste, um sich so für die Zukunft zu rüsten.
Ausnahmsweise einmal nichts mit Bauen zu tun hatte Jürgen Banzers Engagement bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme 2015 und 2022 mit der Betreuung Tausender Geflüchteter in Notunterkünften. In der Corona-Krise, in der die Arbeit des DRK über zwei Jahre praktisch lahmgelegt war, aber trotzdem funktioniert hat, war es Jürgen Banzer, der stets einen kühlen Kopf für kluge Entscheidungen behielt und den Dampfer DRK durch unruhiges Gewässer in den sicheren Hafen steuerte.Wann immer es sein nach wie vor enger Terminkalender zulässt, hält Jürgen Banzer engen Kontakt zu den Ortsvereinen. Er wird nicht müde, dort bei Jahreshauptversammlungen oder Festen immer wieder zu betonen, wie wichtig ihm das Ehrenamt ist und wie sehr er sich auch persönlich dem von Henry Dunant begründeten Rotkreuzgedanken verbunden fühlt.