Heiko Selzer wird neuer DRK-Chef
Führungswechsel beim DRK Hochtaunus: Zum 1. Juli übernimmt der 55-jährige Usinger Heiko Selzer die Aufgabe des Kreisgeschäftsführers von Axel Bangert, der diese Position seit 2017 innehatte, dem Kreisverband bei wichtigen Entscheidungen aber auch weiterhin in beratender Funktion zur Verfügung stehen wird. Beide arbeiten bereits seit Wochen auf einen reibungslosen Übergang hin, gilt es doch eine ganze Reihe von bereits eingeleiteten Prozessen und Projekten nahtlos weiter zu verfolgen und zu vollenden. Dazu zählt nicht nur der Bau neuer Rettungswachen, sondern auch die zukünftige Einbindung des DRK in den Bereich des Katastrophenschutzes.
Führungswechsel beim DRK-Kreisverband Hochtaunus: Axel Bangert, seit 2017 Geschäftsführer, übergibt diese Aufgabe zum 1. Juli an Heiko Selzer. Der 55-jährige Usinger arbeitete 30 Jahre lang für eine mittelhessische Verlagsgruppe, über 20 davon in leitender Position. Wie sein Vorgänger Bangert, der von 2005 bis 2017 Bürgermeister in Weilrod
war, bereits als Jugendlicher in die Feuerwehr seines Heimatortes Gemünden eingetreten ist und schließlich Wehrführer war, kommt auch Selzer aus dem Ehrenamt. Der Wernborner war beim Technischen Hilfswerk aktiv, er ist Mitglied der Einsatzabteilung und Vorsitzender des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Wernborn. Er weiß also, wie „Retten, Löschen, Bergen“ geht.
Bangert übergibt Selzer das sprichwörtliche „gut bestellte Feld“, aber auch ein ganzes Arsenal an Werkzeug, damit das Feld auch gut bestellt bleibt. Es wird ein fließender Übergang. Fließend muss der auch sein, denn mehrere wichtige, von Bangert angestoßene Projekte müssen weitergeführt und vollendet werden, darunter drei für den Kreisverband und damit für das Rettungswesen im Hochtaunuskreis besonders schwierige. Deshalb haben Bangert und Selzer bereits in den letzten Wochen die Übergabe in engster Übereinstimmung vorbereitet.
Mit dem schon vor Jahren vollzogenen Umzug der Bad Homburger Rettungswache an die Hochtaunusklinik mussten und müssen zur Sicherstellung der gesetzlichen Hilfsfrist von 10 Minuten mehrere Rettungswachen neu gebaut werden, wobei sich die Suche nach geeignetem Baugrund teils als schwierig erweist. Mit der neuen Wache in Köppern, dort in der August-Winter-Straße, ist der Anfang bereits gemacht, Oberursel und Neu-Anspach und Königstein stehen noch auf der Agenda.
Die zweite „große Baustelle“, die von Selzer umgesetzt werden muss, ist die bereits eingeleitete Zusammenführung der DRK-Bereiche Verwaltung, Soziale Dienste und Katastrophenschutz auf einen zentralen Standort in der Justus-von-Liebig-Straße im Bad Homburger Gewerbegebiet.
Schließlich wird es Selzers Aufgabe sein, die von Bangert angestoßene Einbindung des Katastrophenschutzes in das Hilfeleistungs- und Rettungssystem des Landkreises entsprechend den gesetzlichen Vorgaben voranzutreiben. Dazu gehört auch die Schaffung adäquater Unterkünfte der Ortsvereinigungen. Bangert und Selzer sehen hier eine Zukunftsaufgabe und akuten Handlungsbedarf, gelte es doch sicherzustellen, dass das DRK seine ehrenamtlichen, den Katastrophenschutz abdeckenden Mitgliedern, auch künftig an sich binden kann. Nur so und nur unter geeigneten Rahmenbedingungen könne das DRK mit seinen ehrenamtlich arbeitenden Untergliederungen auf Ortsvereinsebene den wachsenden Anforderungen auf Dauer gerecht bleiben. Bei den Bauvorhaben wird Bangert dem Kreisverband weiter in beratender Funktion zur Seite stehen.
Bangert kann auf einige große, teilweise unter extremen Anstrengungen zum Erfolg gebrachten Projekte in seiner Amtszeit zurückblicken. Dazu zählen der Ausbau und der Betrieb mehrerer Gemeinschaftsunterkünfte für bis zu 700 Geflüchtete in Oberursel, Bad Homburg, Friedrichsdorf, Schmitten und Glashütten sowie der kräftezehrende Betrieb zweier Erstaufnahmelager im Auftrag des RP Gießen in Kronberg und Neu-Anspach für bis zu 1000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine mit hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften. Bangert hat außerdem das Tätigkeitsfeld der ambulanten Pflege weiter ausgebaut, aber auch die Bewältigung und der Umgang der Corona-Krise im Bereich der vom DRK betriebenen Altenwohn- und Pflegeeinrichtungen, der Kindertagesstätten, im Rettungsdienst oder in den ehrenamtlichen Strukturen der Kreisbereitschaft und des Katastrophenschutzes federführend geleitet. Der Ausbau des Hausnotrufes mit weit mehr als 2000 Kunden, die Etablierung eines dichten Netzwerkes sozialer Dienste mit zahllosen niederschwelligen Förderangeboten sowie die Schaffung seniorengerechter Wohnungen zeigen nach den Worten Bangerts, „dass das Rote Kreuz weit mehr als nur Blaulicht ist“.
Das ist auch eine der Leitlinien seines Nachfolgers. Im Ehrenamt sieht Heiko Selzer das Rückgrat der Organisation. Neben vielen weiteren administrativen und organisatorischen Aufgaben will er erreichen, dass die vielfältigen Aufgaben des DRK über die rund 35.000 Rettungseinsätze im Jahr hinaus von der Öffentlichkeit intensiver wahrgenommen werden: „Die Bevölkerung hat zu großen Teilen keine richtige Vorstellung davon, was das DRK alles macht und was ohne das DRK nicht mehr funktionieren würde.“ Selzer glaubt, dass das DRK weiter zum sozialen Zusammenrücken der Generationen beitragen und so zum Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält, werden kann. Gleichzeitig möchte er die Basis nach innen verbreitern und weiter intensiv für das Ehrenamt werben. Dazu gehöre auch der Austausch zwischen benachbarten Kreisverbänden, aber auch den Ortsvereinigungen untereinander: „Wir können sehr viel voneinander lernen, uns gegenseitig stützen und stärken, denn unsere Aufgaben werden mit Sicherheit nicht weniger.“
Auch der Präsident des DRK-Kreisverbandes, Jürgen Banzer, ist zuversichtlich, dass mit dem Wechsel in der Geschäftsführung die Weichen in die richtige Richtung gestellt wurden. „Wir sind Axel Bangert für die geleistete Arbeit außerordentlich dankbar. Die von ihm angestoßenen und umgesetzten Entscheidungen haben den DRK Kreisverband Hochtaunus e.V. zukunftsfähig gemacht. Das Angebot, uns nach seinem Ausscheiden weiterhin in beratender Funktion zur Verfügung stehen zu wollen, nehmen wir natürlich sehr gerne an“, sagte Banzer und fügte hinzu, dass Bangerts Nachfolger Heiko Selzer das uneingeschränkte Vertrauen des Präsidiums hat, „wir sind sicher, dass er die auf ihn zukommenden großen Herausforderungen meistern wird und wünschen ihm, aber auch uns dafür viel Glück und Erfolg“.