In der Gemeinschaftsunterkunft am Niederstedter weg in Bad Homburg leben derzeit 140 Bewohner, 23 davon sind Kinder. Sie kommen aus den Ländern Afghanistan, Äthiopien, Eritrea, Irak, Iran, Pakistan, Somalia und Syrien. Die GU verfügt über Doppelzimmer, Familientrakte, Waschküchen, Gemeinschaftsräume, ein Nofall- sowie Frauenzimmer und Büroräume für die Mitarbeiter. Sie ist die älteste der vier Gemeinschaftsunterkünfte des DRK Kreisverband Hochtaunus e.V..
Lebensmittelpunkt Innenhof - von gefeierten Festen, geschlossenen Freundschaften und neu gewonnenen Erlebnissen
Jede Woche findet in der GU ein Angebot der Kinderkunstschule (Verein Kulturleben) für die Kinder der Unterkunft statt. So bekommen diese die Möglichkeit, ihre kreative Seite auszuleben oder diese mit Hilfe der Betreuer erst an sich zu entdecken. Durch Spenden konnte ein Oasen-Zimmer in der Unterkunft eingerichtet werden, in welchem einmal die Woche ein Therapieangebot für traumatisierte Bewohner stattfindet - zwei Angebote über die sich Bewohner und Betreuer gleichermaßen freuen.
Der Lebensmittelpunkt der Bewohner ist jedoch, durch die besondere Anordnung der Häuser, der großzügige Innenhof. Hier treffen sich Bewohner aller Nationalitäten und sitzen in den wärmeren Jahreszeiten gemeinsam in der Sonne, feiern zusammen das Zuckerfest oder färben Ostereier. Gerne verabreden sich die Erwachsenen auch draußen zum Volleyball spielen, dass das Spielfeld dabei improvisiert ist, stört keinen. Etwas Kreide, ein paar Schuhe zum Abstecken des Feldes und ein Volleyball reichen aus, um ein Spielfeld aufzubauen. Die Bewohner haben regelmäßig viel Freude an der gemeinsamen aktiven Nachmittagsbeschäftigung.
Selbstverständlich genießen auch die Kinder der GU den Innenhof. Sie können draußen spielen, laufen und sich austoben, während die Erwachsenen sowohl drinnen, als auch draußen, immer ein Auge auf sie haben können. Hinter dem Haus versteckt sich zusätzlich ein Fußballplatzm der nach Kindergarten und Schule rege genutzt wird. Immer wieder finden hier auch kleine "Meisterschaften" statt.
Drei Jahre GU Niederstedter Weg - eine stetige Entwicklung
Im Laufe der Zeit hat sich in der ältesten GU des DRK im Hochtaunus viel verändert. Wurde die GU anfangs noch durch rein ehrenamtliche Mitarbeiter betreut, erfolgt die Betreuung mittlerweile durch mehrere hauptamtliche Kräfte. Auch Gespräche mit Dolmetschern sind mittlerweile nicht mehr notwendig, durch regelmäßige Deutsch- und Integrationskurse können sich die allermeisten Bewohner problemlos verständigen.
Mittlerweile zeigt sich, dass sich die Gespräche der Bewohner inzwischen immer weniger um Asylbewerberleistungsgesetz-Anträge und Ergebnisse von Asylverfahren drehen, sondern vielmehr um die Gestaltung des normalen Lebens und Alltags. Die Bewohner haben sich eingelebt und kommen langsam zur Ruhe. Die aktuellen Gespräche handeln deshalb von alltäglichen Dingen wie Steuererklärungen, Sportvereinen und dem Schulabschluss der Kinder - eine schöne Entwicklung!