Gute Koordination ist alles
80 ehrenamtliche DRK-Helfer aus dem Hoch-und Main-Taunus-Kreis sorgten am 1. Mai mit dem Sanitätsdienst für einen reibungslosen Rennverlauf Wer das Radrennen am 1. Mai im Fernsehen verfolgt hat, zum Teil auch aus der von Helikoptern eingefangenen Vogelperspektive, hat sicher auch den einen oder anderen der insgesamt knapp 30 Rettungs-und Krankenwagen vom DRK an der Strecke gesehen. Wie die dort hin-und nach Einsätzen, die es bei solchen Großsportveranstaltungen immer gibt, schnell genug durch die Menge in Richtung Klinik wegkommen, wird weit abseits des Rennens, in der Zentrale des Katastrophenschutzes des DRK Hochtaunus in Köppern von mehr als einem Dutzend ehrenamtlichen Disponenten an ebenso vielen Monitoren geregelt. Ein Blick hinter die Kulissen:
Radrennen wie der Klassiker „Rund um den Finanzplatz Eschborn“ am 1. Mai bergen immer auch die Gefahr von Stürzen und anderen Verletzungen –vor und hinter den Absperrungen. So dicht wie die Rennteilnehmer neben-, vor-und hintereinander fahren, ist es fast ein Wunder, dass dabei nicht mehr passiert. Ohne sanitätsdienstliche Begleitung wären solche Großveranstaltungen gar nicht denkbar, Sanitätsdienste sind Teil des Sicherheitskonzepts. Bis 2019 war der DRK-Kreisverband Maintaunus Partner des Veranstalters, der Gesellschaft zur Förderung des Radsports“, seit 2021 ist der DRK Kreisverband Hochtaunus mit im Boot. Die Verantwortlichkeit wechselt jährlich zwischen den beiden Kreisverbänden. In diesem Jahr wurde der Stab vom DRK Maintaunus, an der Spitze Kreisbereitschaftsführer Tobias Litz mit seinem Stellvertreter Markus König, geführt. Nächstes Jahr haben dann Mark Henning und Stefan Osthoff, die Leiter der Bereitschaften im Hochtaunus, die Einsatzleitung. Die Kommandozentrale war im Katastrophenschutzzentrum des DRK Hochtaunus in der Otto-Hahn-Straße in Köppern eingerichtet. Aufgebaut waren dort gut ein Dutzend Computerarbeitsplätze, ein Großbildschirm gab jederzeit Auskunft über den Rennverlauf, wo sich welches Fahrerfeld gerade aufhielt und wo die Einsatzfahrzeuge in Bereitschaft standen oder gerade im Einsatz waren. Unterwegs waren, verteilt auf die drei Landkreise Hochtaunus, Maintaunus und Frankfurt nicht weniger als 18 Rettungswagen, neun Notfallkrankentransportwagen sowie acht im Rennen mitfahrende Motorräder mit einem Sanitäter als Sozius.
Insgesamt sorgten etwa 150 ehrenamtliche DRK-Kräfte, 50 aus dem Hochtaunus-und 30 aus dem Maintaunuskreis und weitere 70 Einsatzkräfte teilweise aus ganz Hessen, nicht nur für die Sicherheit an der Strecke, sondern auch für die Unterstützung des hauptamtlichen Regelrettungsdienstes. Rund 40, zum überwiegenden Teil weniger gravierende Einsätze waren über den Tag verteilt abzuarbeiten. Zum Glück endeten nicht alle im Krankenhaus, das heißt, viele Verletzte konnten nach der Behandlung leichterer Blessuren im Rettungswagen entlassen werden. Hauptaufgabe der etwa 12 „IuK“-Kräfte (Information und Kommunikation) in der Disposition war es, die Einsatzfahrzeuge auf der An-und Abfahrt zum, bzw. vom Unfallort, oder zur nächsten aufnahmefähigen Klinik so zu dirigieren, dass der von zahlreichen Streckensperrungen entlang der Strecke begleitete Rennverlauf nicht beeinträchtigt wurde und die Wege möglichst kurz waren. Mit RTW oder KTW oder auch Sanitätstrupps besetzte Streckenposten hinter dem „Besenwagen“ wurden, wenn alle Radler vorbeigeflitzt waren, abgebaut. Diese Fahrzeuge wurden zur Unterstützung der noch aktiven Etappen umdirigiert und auf die Frankfurter City konzentriert. „Nach unserer Erfahrung wird es gegen Ende des Rennens wegen der sich in der Zielregion konzentrierenden Zuschauermengen, aber auch wegen der Hektik des Renngeschehens auf den letzten Metern, meistens noch einmal spannend“, sagt Moritz Höhner, an dem Tag Lagedienstleiter in der Zentrale. Zu größeren Unfällen kam es diesmal in der Schlussphase des Rennens aber zum Glück nicht.
Wir stehen ständig mit dem Veranstalter, der Rennleitung und der Polizei im Kontakt und können dank der optimalen Vernetzung aller Kräfte im Notfall unverzüglich reagieren“, sagt Stefan Osthoff, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter des DRK Hochtaunus. MTK-Bereitschaftschef Tobias Litz betont ebenfalls die sehr gute Zusammenarbeit der beiden Kreisverbände auf Augenhöhe und auch die reibungslose Organisation dieses Großeinsatzes im Vorfeld der Veranstaltung, man könne sich blind aufeinander verlassen. Wochenlang vor dem Rennen waren die Spitzen der Bereitschaften damit beschäftigt, in den beiden Kreisverbänden genügend freiwillige Kräfte zu rekrutieren,an dem Tag bereitzustehen und Dienstpläne zu schmieden, um so einen reibungslosen Ablauf seitens des Sanitätsdienstes garantieren zu können. „An genügend Köpfen fehlt es in der Regel bei so etwas nie, der Rückhalt in den Ortsvereinigungen ist groß, knifflig an der Stelle ist aber, die doch sehr vielen Einsatzfahrzeuge mit Kollegen, die die dafür nötige Qualifikation und Sanitätsausbildung haben, zu besetzen“, sagt Osthoff –und das alles ehrenamtlich.