Fürs „Helfenlernen“ beim DRK ist es nie zu spät
Hohe Nachfrage an Ersthelfer-Kursen für Ältere - Taunus Sparkasse hilft dabei „Ich habe mal einen Kurs gemacht, um den Enkeln notfalls helfen zu können“, sagte eine Dame im Großmutteralter, ein älterer Herr meinte, er habe schon einige Kurse gemacht, aber alles wieder vergessen, und eine Dame bekannte: „Hätte ich einen solchen Kurs damals schon gehabt, hätte mein Kollege den Herzinfarkt vielleicht überlebt.“ Und Landrat Ulrich Krebs? Er datiert seinen Kurs „Sofortmaßnahmen am Unfallort“ auf die Zeit seines Führerscheinerwerbs, was aber schon ein paar Tage zurückliege. Krebs, der auch Verwaltungsratsvorsitzender der Taunus Sparkasse ist, war mit seinen 55 Jahren gewissermaßen das „Küken“ im aktuellen Erste-Hilfe-Kurs des DRK-Kreisverband Hochtaunus für Senioren. Er ging dabei sogar freiwillig zu Boden, allerdings nur für die „stabile Seitenlage“…
Es ist nie zu spät und deshalb auch nie zu früh, einen Kursus in „Erster Hilfe“ zu absolvieren, selbst im gesetzteren Alter nicht. Gerade bei Senioren liegt der Erwerb des Führerscheins und damit der Basis-Erste-Hilfe-Kurs „Sofortmaßnahmen am Unfallort“ häufig doch weiter zurück als das Gedächtnis reicht. Und wenn man das damals Gelernte dann nie anwenden muss, weil man nie in eine solche Situation kommt, vergisst man eben auch manches. Dabei müssen Unfälle nicht nur im Straßenverkehr passieren. Auch wenn es im häuslichen Bereich und beim Hüten der Enkel zu Unfällen und medizinischen Notfällen kommt, kann rasches und richtiges Handeln helfen, die Zeit bis zum Eintreffen eines Arztes oder des Rettungsdienstes zu überbrücken. hr3 hatte die Initiative im Sommer ins Rollen gebracht und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz inzwischen Hunderte Erste-Hilfe-Kurse mit Tausenden Teilnehmern ermöglicht. Die Idee ist auch im Hochtaunuskreis angekommen und wurde von der Taunus Sparkasse gerne aufgegriffen. Vorstandschef Oliver Klink hält Erste-Hilfe-Kurse nicht nur für sehr sinnvoll, sondern auch dringend erforderlich. In seiner Jugend war Klink selbst Rettungssanitäter und weiß deshalb, wie wichtig beim Retten die Vorarbeit durch Laienhelfer sein kann und wie bitter es ist, wenn man als Sanitäter zu spät kommt. Gemeinsam mit Landrat Ulrich Krebs, der zugleich Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse ist, war er am Donnerstag ins Bildungszentrum des DRK-Kreisverbandes Hochtaunus nach Friedrichsdorf-Köppern gekommen, wo Ausbilderin Laura Bader gerade 13 neue Kursteilnehmer um sich versammelt hatte.
Klink und Krebs waren nicht mit leeren Händen gekommen. Sie überreichten Laura Bader stellvertretend für den DRK-Kreisverband einen Scheck über 2000 Euro, um so die Durchführung weiterer Kurse zu ermöglichen. Der Bedarf am Kursplätzen ist riesig, die beiden bisherigen Kurse waren restlos ausgebucht und es sind für das 1. Quartal 2024 schon wieder drei Kurse in der Planung, am 8. Februar im DRK-Bildungszentrum Otto-Hahn-Straße in Friedrichsdorf-Köppern, am 22. Februar im „Hausener Treff“ im Neu-Anspacher Ortsteil Hausen-Arnsbach, hinter dem Feuerwehrgerätehaus, und am 4. März im DRK-Seniorentreff in Königstein in der Kugelherrnstraße 6, jeweils von 8.30 bis 16 Uhr. Es sind noch Plätze frei, zu buchen über das Bildungszentrum des DRK-Kreisverbandes (06172-1295-26) oder die Homepage www.drk-hochtaunus.de.
Neu-Ersthelfer Ulrich Krebs, der die Gelegenheit beim Schopfe ergriff, sein eigenes Ersthelfer-Wissen aufzufrischen, unterstrich die Bedeutung der Initiative: „Es ist wichtig, dass wir alle, unabhängig von unserer Position und unserem Alter, bereit sind, in Notfallsituationen zu helfen und unsere Kenntnisse kontinuierlich zu erneuern.“ Ähnlich äußerte sich auch Sparkassenvorstandschef Oliver Klink. Es sei großartig, dass sich so viele aktive Senioren in die Teilnehmerlisten eintragen“, das zeige, wie groß das Interesse ist, im Notfall helfen zu können. Bei DRK-Kreisgeschäftsführer Heiko Selzer rennen Krebs und Klink mit ihrer Einschätzung offene Türen ein: „Es ist nie zu spät, Kenntnisse in Erster Hilfe entweder neu zu erwerben oder in solchen Kursen aufzufrischen.“ Menschen, gerade auch Senioren, müssten sich im Leben sicher fühlen können. „Unsere Kurse, die vom Lernstoff speziell auf die Bedürfnisse der älteren Teilnehmer zugeschnitten sind und besonderen Wert auf praktische, alltägliche Unfall- und Gesundheitsrisiken legen, die sich zu Hause ereignen können, tragen dazu bei“, sagte Selzer.
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Landrat Ulrich Krebs (Mitte) und Sparkassenchef Oliver Klink überreichen am Donnerstag zu Beginn des aktuellen Ersthelfer-Kurs für Senioren DRK- Ausbilderin Laura Bader einen Scheck über 2000 Euro zur finanziellen Unterstützung weiterer Unterrichtseinheiten.
Foto: DRK-Pressestelle